Wer dieser Tage gemütlich mit dem Hund vor dem Fernseher liegt und zu faul ist in der Werbepause umzuschalten – geht mir regelmäßig so – könnte von seinem Hund unsanft aufgeschreckt werden. Ein Futtermittelhersteller wollte wohl seine „Zielgruppe“ mal direkt ansprechen und hat seinem Fernsehwerbespot hochfrequente Töne beigemischt, die von Menschen nicht, dafür aber von Hunden umso besser wahrgenommen werden können. Ziel des ganzen sollte wohl sein Hunde wedelnd vor den Fernseher zu locken.
Genervter Hund – genervtes Herrchen
Nun, eine schöne Idee sollte man meinen, aber bei mir geht das irgendwie nach hinten los. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich liege abends nach einem langen, anstrengenden Tag gerne vor dem Fernseher auf der Couch, meine Frau und mein Hund links und rechts neben mir und lasse den Tag ausklingen. Einfach gemütlich eben. Eine Stimmung in der ich auch Werbung über mich ergehen lasse und wenn in dieser auch noch Hunde fröhlich und süß durch die Gegend springen freue ich mich sogar darüber. Und dann kommt diese Werbung…
Mein Hund reagiert auf Störungen seines Schönheitsschlafes äußerst genervt. Ruckartig erscheint sein Kopf aus der vorher so gemütlichen Fellkugel und schaut erst mich, dann meine Frau mit strafendem Blick an. Er erhebt sich mit lautem Seufzen – wir sollen ja auch wirklich mitbekommen, dass er durch die Störung genervt ist – und flüchtet aus dem Wohnzimmer. Vorbei ist die gemütliche Dreisamkeit. Ergebnis: die Werbung nervt mich brutal und ich werde dieses Hundefutter unter Garantie nicht kaufen!
Duftplakate waren Versuch Nr. 1
Dabei ist diese Werbung nicht der erste Versuch des Herstellers Hundebesitzer mit seiner Werbung zu nerven. Vor zwei Jahre schon wurden in Hamburg 200 Duftplakate aufgehängt. Diese wurden regelmäßig mit einem Duftstoff eingesprüht, der Hunde anlocken sollte – was auch geklappt hat. Ergebnis waren jede Menge Hunde, die ohne ersichtlichen Grund wie wild um Litfasssäulen herumschnüffelten und von ihren genervten Frauchen und Herrchen oft nur mit recht rabiaten Mitteln zum Weitergehen zu bewegen waren.
Teilziel erreicht – Gesamtziel verfehlt
Also liebe Marketing-Leute des Futtermittelherstellers – ich bin ja echt aufgeschlossen was neue Werbeformen angeht. Und meine Aufmerksamkeit habt ihr definitiv erreicht – insofern könnte man sagen: Teilziel erreicht. Aber ich ärgere mich tierisch über diese Werbung und werde für die nächsten 5 Jahre definitiv keinen Futtersack von euch anfassen. Aber so wie ich euch kenne, fällt euch bis dahin bestimmt etwas Neues ein um mich zu ärgern und diese Zeitspanne noch um ein Vielfaches zu verlängern.